Am 21. März 2019 besuchte der Autor Burkhard Thom unsere Selbsthilfegruppe. Anlass war die Veröffentlichung seines zweiten Buches „Alkohol Hilfeschrei“, aus dem er las und über dessen Inhalte wir anschließend in angeregte Diskussionen fanden.
Im Buch „Alkohol Hilfeschrei“ wendet sich Burkhard besonders an die sogenannten „Co Abhängigen“, die er aber viel lieber als „Mitbetroffene“ bezeichnen möchte. Das sind die Menschen, die im Umfeld von Süchtigen leben und ihre Zahl ist weit höher als die der Abhängigen selbst.
Angehörige werden oft vergessen
Da unsere Selbsthilfegruppe sowohl Angehörige als auch Betroffene anspricht, waren diese Abschnitte seines Buches höchst interessant. So diskutierten wir zum Beispiel kontrovers darüber, wann es besser für den Angehörigen ist den Suchtkranken “fallen zu lassen” und wann nicht.
Burkhard las aber auch aus seinem ersten Buch „Alkohol – die Gefahr lauert überall“. Er erzählte von seinem „Schlüsselerlebnis“ und wie es ihm die Augen dafür öffnete, das er Alkoholiker ist. Und er berichtete davon, wie es ihm an diesem Wendepunkt auch mit Hilfe seiner Frau gelang, sein Leben ohne Suchtmittel zu meistern.
Mit einer Leidenschaft, die uns alle begeisterte, las und erzählte er von seinem Engagement für die Kennzeichnung von Alkohol in Lebensmitteln und davon, wie ihm Hypnose half das Rauchen abzugewöhnen.
Das Lotsennetzwerk
Burkhard hielt auch ein Plädoyer für das Lotsennetzwerk. Einst von Frank Hübner in Thüringen gegründet, gibt es dieses Angebot seit 2018 auch in Leipzig. Das Lotsennetzwerk stellt Menschen mit einer Suchterkrankung einen sogenannten Genesungshelfer zur Seite, der ihnen dabei hilft einen Weg aus der Sucht zu finden. Der Genesungshelfer hat, anders als viele Therapeuten, eigene Suchterfahrungen.
Wie immer zu solchen Anlässen waren die Themen so zahlreich und individuell wie unsere Erfahrungen.
Die Kreuzbund Gruppe Leipzig bedankt sich bei Burkhard Thom herzlich für den spannenden Abend und die inspirierenden Gespräche.
Wir wünschen ihm auch für die Zukunft dass er mit seinen Büchern vielen Menschen die unter einer Abhängigkeitserkrankung leiden, sowie deren Angehörige, erreicht und ihnen mit seinen Büchern und seinen Vorträgen helfen kann.
Ich bedanke mich für die tolle Aufnahme und die aktive Unterstützung.Es war auch für mich ein lehrreicher und spannender Abend.